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Ostpreußische Lebensläufe L-Z
Die Großartigkeit der Leistung sollte die Ehrfurcht vor diesen Deutschen im Osten erwecken.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Graf Georg Hermann Albrecht von Lehndorff

Am 04. 12. 1833 wurde er in Steinort (Ostpr.) geboren, eine der führenden Persönlichkeiten in Deutschlands Vollblutzucht und Rennsport. Selbst lange Jahre Rennreiter, unterhielt er einen Rennstall, der ihm in einem Jahrzehnt 350 Siege einbrachte. Von 1966 bis 1910 war er Leiter des Hauptgestüts Graditz bei Torgau. 1887 wurde er preußischer Oberlandstallmeister, 1897 Wirklicher Geheimer Rat und Exzellenz. Seine Verdienste liegen vor allem in der Organisation der staatlichen Institutionen für die Pferdezucht. Als Oberlandstallmeister wurde er auch in das Ministerium für Landwirtschaft berufen. Weithin beachtet wurde sein Handbuch für Pferdezüchter. Er starb in Berlin am 30. 04. 1914. In Hoppegarten hat man ihm ein Denkmal errichtet.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Gotthelf August Freiherr von Maltitz

Am 09. 07. 1794 in Königsberg geboren, starb er am 07. 06. 1837 in Dresden. Er widmete sich dem Forstfach und wurde Oberförster in Preußen. Da er in einem Drama „Der alte Student“ (1828) für die Polen sich begeisterte, wies man ihn aus. Er wandte sich nach Hamburg, wo er Redakteur des „Norddeutschen Courier“ wurde. Während der französischen Revolution 1830 ging er nach Paris, kehrte aber bald enttäuscht nach Deutschland zurück. Sein dichterisches Talent war sicherlich nicht gering, aber nicht durchgebildet. Humoristische Darstellungen lagen ihm wohl am besten, doch versuchte er sich auch nicht ohne Erfolg im Drama.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Adalbert Matkowsky

Am 06. 12. 1858 wurde der Schauspieler in Königsberg/Pr. geboren. Er war ein bedeutender Vertreter seiner Kunst, der Geschichte der Schau-spielkunst für alle Zeiten angehörend. Bereits mit 19 Jahren wurde er für das Fach des jugendlichen Helden und Liebhabers nach Dresden verpflichtet. 1889 kam er nach Berlin, wo er bis zu seinem Tode (16.03.1909) am Königlichen Schauspielhaus blieb. Waren seine Hauptrollen in der Jugend „Don Carlos“, „Karl Moor“, „Max Piccolomini“, so erreichte er in der Spätzeit den Höhepunkt seiner Darstellungskunst im Götz. Matkowsky war ein echt ostpreußisches Temperament, er, Sudermann und Lovis Corinth sind die charakteristischsten Vertreter ostpreußischen Künstlertums ihrer Zeit.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis

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Schauspieler und Schauspielerinnen aus den deutschen Ostprovinzen
 


Fritz Milkau, Bibliothekar

Am 28. 09. 1859 ist er in Lötzen geboren, einer der hervorragendsten Vertreter seines Berufes. Er entstammte einer Handwerkerfamilie, studierte in Königsberg, wurde zunächst Lehrer am altstädtischen Gymnasium und trat als Hilfsbibliothekar in die Königsberger Universitätsbibliothek ein. An verschiedenen Bibliotheken war er tätig; für seinen Plan, einen Gesamtkatalog der preußischen Bibliotheken anzulegen, erhielt er einen längeren Urlaub. Vorübergehend war er Referent im Kultursministerium. 1902 wurde er Direktor der Bibliothek in Greifswald, 1907 in Breslau, 1921 Generaldirektor der preußischen Staatsbiliothek. 1925 gründete er, zum Honorarprofessor an der Berliner philosophischen Fakultät ernannt, ein Institut für Bibliothekswissenschaft an der Berliner Universität, das aber nach seinem Tode (23. 01. 1934) bald einging. Seine besondere Leistung liegt in dem von ihm begründeten Handbuch für Bibliothekswissenschaft.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


William Motherby

Am 12. 09. 1776 wurde er in Königsberg geboren, wie sein Vater zu dem engeren Freundeskreis Immanuel Kants gehörend. Er hatte in Edinburgh promoviert und sich bald um die Einführung der Kuhpockenimpfung Verdienst erworben, war auch mit zwei Schriften zu dieser Frage hervorgetreten. W. Motherby gehörte zu den Persönlichkeiten des damaligen Königsbergs, deren Haus als Mittelpunkt geistiger Geselligkeit galt. Besonders übte seine Frau Johanna eine starke Anziehungskraft aus, so für W. v. Humboldt und E. M. Arndt, lange Zeit währender Briefwechsel ist dafür Zeugnis. Johanna Motherby ließ sich später scheiden und heiratete den bedeutenden Mediziner Dieffenbach. W. Motherby widmete sich allmählich ganz der Landwirtschaft, begründete den ostpreußischen Verein zur Beförderung der Landwirtschaft und war in seinen letzten Lebensjahren dessen Direktor. Er war ein Freund des Pferdefleisches und trat auch mit einer Schrift über die Vorteile seines Genusses sehr für dies Nahrungsmittel ein. In einem Fall wirkt M. bis in die Gegenwart fort. Ein Jahr nach dem Tode Kants gab er die Anregung zu dem Erinnerungsmahl am Geburtstag des Philosophen, an dem sich dessen Tischfreunde alljährlich zu dem „Bohnenmahl“ versammelten. Durch Zuwahl ergänzte sich dieser Kreis ständig bis auf den heutigen Tag, ungehindert durch den Verlust Königsbergs. Heute versammeln sich die Freunde Kants regelmäßig am 22. 04. In Göttingen. M. starb am 16. 01. 1847

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„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Otto Nicolai

Am 11. 05. 1849 ist der am 09. 06. 1810 in Königsberg geborene Komponist in Berlin gestorben. Bereits 1833 trat er mit einem Tedeum im Saal der Berliner Singakademie hervor und erntete reichen Beifall. Dieser Erfolg bracht ihm eine Anstellung bei der preußischen Gesandtschaftskapelle in Rom ein. Er nutzte diesen dreijährigen römischen Aufenthalt aus, um sich in den Geist der altitalienischen Kirchenmusik zu vertiefen. Bis 1848 wirkte er als Kapellmeister in Wien, anschließend als Hofkapellmeister in Berlin, wo ihn frühzeitig der Tod hinwegraffte. Sein berühmtestes Werk war die heute noch gern gehörte Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“, die erst nach seinem Tode aufgeführt wurde.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Ludwig Passarge – Schriftsteller

Am 23. 01. 1894 starb er, der in Wollitnick bei Heiligenbeil am 06. 08. 1825 geboren wurde. Er war im juristischen Leben seiner Heimat ebenso bekannt, wie als Schriftsteller; eine merkwürdige Parallele zu Ernst Wichert. Bereits 1857 erschien eine Skizzensammlung „Aus dem Weichseldelta“; bekannter wurden seine „Baltischen Novellen“ (1884). Passarge verfügte über ein besonders ausgeprägtes Talent für die Schilderung von landschaftlichen Zuständen. Er trat auch mit Berichten seiner großen Reisen hervor, die ihn nach Norwegen, Spanien und Italien geführt hatten. Er war einer der ersten, die für Henrik Ibsen in Deutschland eintrat.

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„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Julius Rupp, Theologe

Der Begründer der Freien Gemeinde in Königsberg war am 13. 08. 1809 in dieser Stadt geboren. Nach einem theologischen Studium habilitierte er sich für allgemeine Literaturwissenschaft an der Albertina und entfaltete eine große Tätigkeit. Stärker noch war seine Wirkung in der Deutschen Gesellschaft. Er wurde auch Garnisonprediger. Bald aber kam er in Konflikt mit Kirche und Staat, da er zu einem, an Kent gebildeten, ethischen Rigorismus neigte, den man als staatsgefährdend ansah. Seine Ansichten hatte er erstmalig in einem Vortrag über den christlichen Staat niedergelegt, der ihn um seine Ämter brachte. Es wurde die Freie Gemeinde gegründet, deren Prediger Rupp wurde. Späterhin ist er noch öfters in Konflikt mit der kirchlichen und staatlichen Macht gekommen, man entzog ihm die venia und verhängte Gefängnisstrafen über ihn. Seine literarische Tätigkeit war ganz außerordentlich, auch leitete er verschiedene Zeitschriften. Noch im 20. Jahrhundert hat Eugen Diederichs eine Gesamtausgabe seiner Arbeiten erwirkt. Er starb am 11. 07.1884. Seine Enkelin ist Käthe Kollwitz.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Georg Samarow, Schriftsteller

Am 11. 05. 1829 wurde in Königsberg/Pr. der unter dem Pseudonym Gregor Samarow bekannte Schriftsteller Oskar Meding geboren. Er wurde Verwaltungsjurist zunächst in preußischen, später in hannoverschen Diensten. Mit Miquel und Albrecht schuf er die neue Gewerbeordnung. Er vertrat die welfischen Anschauungen, verließt 1866 auch das Land und hielt sich einige Jahre in Paris auf. Später schloß er mit Preußen Frieden und lebte seit 1873 in Berlin. Hier widmete er sich der Abfassung von Romanen, in denen er die Vorgänge schilderte, die er miterlebt hatte, aber auch Gegenstände aus anderen geschichtlichen Abschnitten behandelte, wie etwa in einem Zyklus von Romanen Teile der russischen Geschichte. Am bekanntesten wurde wohl sein Roman „Saxoborussen“. Interessant sind seine Lebenserinnerungen; auch dies Werk umfaßt, wie alle seine Bücher, mehrere Bände. Er starb am 11. 06. 1903.

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„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Ernst von Saucken-Tarputschen, Politiker

Am 24. 08. 1791 wurde er auf dem väterlichen Gut im Kreise Darkehmen / Ostpr. Geboren. Er hatte die Freiheitskriege mitgemacht und sich dann der Bewirtschaftung des väterlichen Gutes Tarputschen gewidmet. Frühzeitig aber hatten er und sein Bruder August auf Julienfelde sich der Politik gewidmet. Beide gehörten dem ostpreußischen Landtag an. Ernst von Saucken wurde 1848 in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt und war in den folgenden Jahren Mitglied der Ersten und Zweiten Preußischer Kammer. Beide Sauckens gehörten zu den Führern der Liberalen altpreußischer Prägung. Ernst von Saucken ist am 25.04.1854 gestorben.

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„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Max von Schenkendorff

Am 11.12.1783 wurde er in Tilsit geboren. Er studierte in Königsberg, wo er auch als Referendar angestellt wurde. Frühzeitig gewannen romantisch-religiöse Interessen auf ihn Einfluß, vermittelt vor allem durch die Schriften von Novalis und Steffens. Starken Eindruck machten auf ihn Delbrücks Vorlesungen über Ästhetik. In Karlsruhe verheiratete er sich, nahm aber an den Feldzügen von 1813 bis 1815 teil. Danach wurde er in Koblenz Regierungsrat, wo er am 11.12.1817 starb. Seine Freiheitsdichtungen gewannen ihm unzählige Freunde, vor allem auch deshalb, weil der tiefe sittliche und Religiöse Ernst überall fühlbar war. Mit den Romantikern verband ihn eine mystische Sehnsucht nach dem Mittelalter. A. Hagen, der Königsberger, schrieb ihm die Biographie (1863).

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„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Bernhard Schmid, Baumeister

Am 26. 09. 1872 ist er in Bernburg geboren. Er ist aus der Laufbahn des Regierungsbaufaches hervorgegangen und hatte zuletzt den Rang eines Oberbaurates. Bereits 1895 war er Regierungsbauführer in Marienburg. In jener Zeit hat er sich wohl Erhaltung und Aufbau der Marienburg zu seiner eigentlichen Lebensarbeit erkoren. Seit 1900 ist er dauernd in Marienburg. Seit 1922 trägt er den Titel „Baumeister der Marienburg“, nachdem er längst zum Provinzialkonservator der Provinzen Ost- und Westpreußen ernannt war. Schmid hat seine Tätigkeit an der Marienburg in verschiedenen gewichtigen Arbeiten niedergelegt, sie sind in den Schriften der Königsberger Gelehrten Gesellschaft erschienen. 1924 verlieh ihm die Königsberger philosophische Fakultät die Würde des Doctors honoris causa; 1941 erhielt er den Herderpreis der Joh.-Wolfgang-Goethe-Stiftung; 1942 wurde er Honorarprofessor an der Philosophischen Fakultät in Königsberg. Am 11. 02. 1947 ist er in Holstein gestorben. Eine Zusammenfassung seines Lebenswerkes ist das Buch über die Marienburg.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Hermann Settegast, Landwirt

Am 11. 08. 1908 starb der große ostdeutsche Landwirt. Er war am 30. 08. 1819 in Königsberg geboren. Die Familie war seit Jahrhunderten in Ostpreußen beheimatet; auf Luthers Wunsch war ein Vorfahr in das Land gekommen. Früh entschloß sich Hermann Settegast, Landwirt zu werden. Sein Lehrherr wurde der eigenwillige Friedrich von Fahrenheid, der nicht nur ein vorzüglicher Tierzüchter, sondern auch ein begeisterter Anhänger der Kantschen Philosophie und ein großer Verehrer der Antike war. In Beynuhnen blieb Settegast neun Jahre und genoß dann, von Fahrenheid unterstützt, eine theoretische Ausbildung in Berlin und Hohenheim. 1847 wurde er Administrator der Kgl. Domäne Proskau bei Oppeln und gleichzeitig Lehrer an der dortigen landwirtschaftlichen Lehranstalt. Hier hat er fast über das ganze Gebiet der Landwirtschaft gelesen. Besondere Aufmerksamkeit widmete er der besseren Behandlung der Landarbeiter. Eine reiche Tätigkeit entfesselte er in den landwirtschaftlichen Zeitschriften. 1859 wird er Direktor der in Ostpreußen neu ins Leben gerufenen landwirtschaftlichen Akademie Waldau. 1862 kehrt er nach Proskau zurück und übernimmt nun diese Lehranstalt als Direktor. Hier hat er sein grundlegendes Werk über die Tierzucht verfaßt, das 1868 erscheint und ganz auf den neuen Darwin'schen Ideen aufgebaut ist; ein Buch, das viele Auflagen erlebte und in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Das zweite Hauptwerk erschien in den Jahren 1875 – 1879 , es hat den Titel „Die Landwirtschaft und ihr Betrieb“ und vereint die Thaerschen und Liebigschen Ideen. Auch dieses Buch hat eine große Verbreitung gefunden, in ihm liest man das später geflügelte Wort: „Der Landwirt muß rechnen.“ 1881 wird Settegast der erste Professor für Landwirtschaft an der neuen landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin. Hier schrieb er das weit verbreitete Werkchen über den Idealismus und die deutsche Landwirtschaft. Von besonderem Interesse ist seine 1892 erschienene Selbstbiographie. Eine rege Tätigkeit hat Settegast auch als Freimaurer ausgeübt. In Berlin war er Großmeister der Großloge. Sein Buch über die Freimaurer hat sieben Auflagen erlebt.

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„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Arnold Sommerfeld

Am 04. 12. 1868 ist der bedeutende Physiker in Königsberg geboren. Er war vor allem Schüler des Göttinger Felix Klein, lehrte in Clausthal, Aachen und seit 1905 in der Münchener Universität, wohin in Röntgen empfohlen hatte. Sommerfeld hat weithin wirkende Untersuchungen auf dem Gebiete der Kernphysik unternommen. Er hat geradezu Weltruhm erlangt, als er die Prinzipien der Relativitätstheorie Einsteins auf das Atommodell von Niels Bohr anwandte. Das Ergebnis war für die Erkenntnis des Atomkernaufbaues von grundlegender Bedeutung. Viele Physiker des In- und Auslandes verdanken Sommerfeld ihre Ausbildung; unter seinen Schülern befinden sich manche Nobelpreisträger. Sein bedeutendstes Werk behandelt den Atombau und die Spektrallinien. Am 26.04.1951 kam er durch einen Verkehrsunfall ums Leben.

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„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


J. Thienemann, Naturforscher

Am 12. 04. 1938 starb er, der im Jahre 1901 die Vogelwarte Rossitten auf der Kurischen Nehrung errichtete. Der Sinn dieser Gründung war das Studium des Vogelfluges. Die Kurische Nehrung eignet sich insofern vorzüglich für diesen Zweck, weil die Vögel bei ihrem sich jährlich zweimal wiederholenden Flug von Nordosteuropa zum Süden an dieser Stelle rasteten. Im Vordergrund der Arbeiten Thienemanns – er stammte aus Thüringen – stand das Problem der Beringung der Vögel. Seit Bestehen der Vogelwarte sind über eine Million Beringungen vorgenommen. Diese Maßnahmen dienen vor allem der Erforschung der „Lebensgeschichten“ einzelner Vogelarten, so besonders des Stares und des Storches. Es gelang Thienemann, die Öffentlichkeit im weitesten Umfang für seine Arbeit zu interessieren, weit über die engere Landesgrenze hinaus. Heute wird sein großes Werk fortgesetzt von Dr. Ernst Schüz in Radolfszell. Dr. Schüz ist gleichzeitig Direktor des Naturkundemuseums in Stuttgart. Th. War am 12. 11. 1863 geboren.

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„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Zacharias Werner

In Königsberg am 18. 11. 1768 geboren, studierte er Rechtswissenschaft – er hörte auch bei Kant – und schlug die Beamtenlaufbahn ein, die ihn aber nicht befriedigte. Der Minister Schrötter verschaffte ihm eine Stellung, die es ihm erlaubte, sich ganz seinen literarischen Arbeiten zu widmen. 1806 erschien sein erstes Drama „Das Kreuz an der Ostsee, Teil I: Die Brautnacht“, ein mystisches Schauspiel. In Berlin pflegte er lebhaften Umgang mit Fichte, Iffland, A. W. Schlegel, Joh. Müller und besonders mit der Schauspielerin Bethmann-Unzelmann. Seine Tragödie „Martin Luther oder die Weihe der Kraft“ wurde in Berlin aufgeführt, wie auch Goethe sein Trauerspiel „Wanda“ in Weimar aufführen ließ. Zacharias Werner ist der einzige Dichter der Romantik, der die Aufführung seiner Bühnenwerke erlebte. Frau von Stael interessierte sich für ihn, auch Dalberg und Carl-August von Weimar, die ihn unterstützten. 1811 trat er in Rom zur katholischen Kirche über, wurde Priester und lebte dann in Wien, wo er am 17. 01. 1823 starb. Später hat man ausgewählte Schriften von ihm in 13 Bänden veröffentlicht. Werner gehörte zu den Naturen, die man in Ostpreußen nicht selten findet und die in schwärmerischer Mystik den Sinn des Lebens glauben gefunden zu haben.

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„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis

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Ernst Wichert – Jurist und Schriftsteller

Er stammte aus Insterburg, wo er am 11. 08. 1831 geboren war. In Königsberg studierte er Rechtswissenschaft und ist Zeit seines Lebens dem Richteramt treu geblieben, von 1863 – 1887 lebte er in Königsberg. Bereits vorher war er als Dramatiker hervorgetreten, besonderen Beifall erntete er als Lustspieldichter. Heute sind noch seine großen historischen Romane „Heinrich von Plauen“ und „Der große Kurfürst“ lebendig, beide Werke umfassen mehrere Bände; sie zeichnen sich durch eine lebhafte Darstellung und weitgehende historische Treue aus. Für das geistige Leben Königsbergs und Ostpreußens ist Wicherts Tätigkeit von besonderer Bedeutung gewesen; lange Jahre gab er mit Rudolf Reicke die altpreußische Monatsschrift heraus, die sich aus den bekannten Preußischen Provinzialblättern entwickelt hatte. Am 21. 01. 1902 starb er in Berlin.

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„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Michael Willmann, Maler

Am 26. 08. 1706 starb er im Kloster Leubus, der 1630 in Königsberg geboren war. In seiner Studienzeit genoß er den Einfluß der niederländischen Malerei in bestimmendem Ausmaß. Er war vorübergehend Hofmaler des großen Kurfürsten, trat dann zum Katholizismus über und lebte seit etwa 1661 bis zu seinem Tode im Kloster Leubus, dessen Äbte ihn stark gefördert haben. Mit Recht sieht man in seiner Kunst den Beginn der deutschen Barockmalerei, die er auf ihren Höhepunkt führte. Die vielen Aufträge, die er von seiten der Klöster und des Adels erhielt, beweisen das hohe Ansehen, das er sich erwarb. In fast allen Zweigen der Malerei hat er sich betätigt, im Porträt, der Landschaft und vor allem in der religiösen Darstellung. Viele Schüler und Helfer hat Willmann um sich versammelt.
 

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„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


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