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Ostpreußische Lebensläufe A-F
Die Großartigkeit der Leistung sollte die Ehrfurcht vor diesen Deutschen im Osten erwecken.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Daniel Heinrich Arnoldt

Am 12. 07. 1706 ist er in Königsberg geboren. Er war Schüler des altstädtischen Gymnasiums und studierte in Königsberg Philosophie und Theologie. Durch Abraham Wolff und Lysius kam er in pietistische Kreise und ging nach Halle, wo er seine Studien abschloß. Er wurde bereits 1729 außerordentlicher Professor in Königsberg, von Friedrich Wilhelm I. stark gefördert. Auf dessen Befehl wurde er, der zunächst Adjunkt des mächtigen Fr. A. Schultz gewesen war, zweiter Hofprediger und Ordinarius der Theologie. Später wurde er noch Direktor des Friedrichkollegs und Oberhofprediger. Allgemein bewunderte man seine Haltung während der russischen Okkupation, wo er es verstand, eine befohlene Siegespredigt vor dem russischen Gouverneur abzubrechen. Als Gelehrter war A. hochgeachtet. Noch heute ist seine Geschichte der Königsberger Universität von Bedeutung, wie auch sein Preußisches Kirchenrecht. Er starb am 30. 07. 1775.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Hans-Jakob von Auerswald, Preuß Oberpräsident. Oberpräsident

Am 03. 04. 1833 starb auf seinem Gut Faulen in Ostpreußen der langjährige Oberpräsident in Ost- und Westpreußen, Hans-Jakob von Auerswald, der am 25. 07. 1757 geboren war. An verschiedenen Stellen der staatlichen Verwaltung hat er Hervorragendes geleistet, teils als Landschaftsdirektor in Marienwerder, als Kammerpräsident in Ost- und Westpreußen, schließlich 1808 als Oberpräsident. Auch war er eine Zeitlang Landhofmeister. Besondere Verdienst erwarb er sich als Kurator der Königsberger Universität, deren Reorganisation er maßgebend beeinflußt hat. Im Jahre 1813 folgte er Stein beim Aufruf der ostpreußischen Stände, wodurch er in Gegensatz zur Krone geriet. Sein naher Freund war der Nationalökonom Chr. Kraus, dessen werke er herausgab.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Ludwig V. Baczko, Historiker

Am 08. 06. 1756 wurde er in Lyck / Ostpr. geboren. Er war von Jugend an gelähmt und seit 1777 erblindet. Trotzdem hat er unendlich viel veröffentlicht, hatte sich auch an der Königsberger Universität habilitiert. Er schrieb eine Geschichte Preußens in sechs Bänden, ein Handbuch der Geschichte, Erdbeschreibungen und Statistik Preußens in drei Bänden. Sehr viel hat er für seine Leidensgefährten, die Blinden, getan, seit 1816 war er Vorsteher des Bülow-Dennewitzschen Blinden-Institutes. Nach seinem Tode, 27. 03. 1823, erschien seine „Geschichte meines Lebens“ in drei Bänden, nachdem er schon 1807 eine Schrift ähnlicher Arte veröffentlicht hatte: „Über mich selbst und meine Unglücksgefährten, die Blinden“.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Adolf von Batocki-Bledau – Oberpräsident

Am 31. 01. 1868 wurde er in Bledau bei Königsberg/Pr. geboren. Er hatte in Bonn und Königsberg studiert und nach dem Assessor-Examen die Bewirtschaftung der väterlichen Güter übernommen. Bald aber wurde er Landrat seines Heimatkreises, seit 1907 war er Vorsitzender der ostpreußischen Landwirtschaftskammer. Im August 1914 wurde er zum Oberpräsidenten von Ostpreußen ernannt. Hier hat er das Werk seines Lebens vollbracht: den Wiederaufbau der Provinz nach der russischen Invasion mitten im Kriege. Mit Recht hat man gesagt, daß diese Leistung würdig neben der des ostpreußischen Retablissements durch Friedrich Wilhelm I. steht. Batocki hat viele Ämter bekleidet, er war tätig als Präsident des Berliner Kriegsernährungsamtes, Mitglied des Verwaltungsrates der Reichsbahngesellschaft und des deutschen Landwirtschaftsrates, um nur diese wichtigen von ihm bekleideten Posten zu nennen. Auch war er Honorarprofessor an der Königsberger Universität, deren Kurator er gewesen war. In der Aula der Universität hatte man seine Büste aufgestellt. Er starb auf seinem Gut am 22. 05. 1944.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Rudolf Borchardt

In Königsberg am 09. 06. 1877 geboren, besuchte er in Berlin das französische Gymnasium und studierte in Bonn bei Usener, Konrad Burdach, Dilthey, in Göttingen bei Leo vor allem klassische Altertumswissenschaft. Leo hat wohl am stärksten auf ihn gewirkt, aber er wurde in gleicher Weise ausgezeichneter Philologe, wie Philosoph, Dichter und nicht zuletzt Historiker. Man wird ihn einmal als eine der repräsentativsten Gestalten seines Zeitalters ansehen. Wenige haben wie er die Zerrissenheit ihrer Zeit an sich selbst erlebt, wenige wie er in sich zurückgezogen gelebt und in der Produktion fast vulkanisch gewirkt, wenn auch zunächst in kleinem Kreis. Ein Meister der Sprache, steht er in der großen Reihe der schöpferischen Naturen, die der deutsche Osten hervorgebracht hat. Ein Höhepunkt seines vielfältigen Schaffens ist die Rede „Über den Dichter und das Dichterische“ (1924). Vielleicht ist er an seiner sich selbst gestellten Aufgabe gescheitert, immer von neuem wieder auf neuem Gebiet ansetzend, eine von Grund auf humanistische Welt neu zu gestalten versuchend. Wie Hamann war er ein großer Mensch, weit in die Zukunft weisend. Lange lebte er in Italien, fernab von den Menschen seiner Zeit, die er verachten gelernt hatte. Die Welt der Form, das Prinzip der Ordnung hat ihn, den Ostdeutschen, sein Leben lang bewegt und zu tiefsinnigsten Gestaltungen geführt, ähnlich wie Hofmannsthal, mit dem ihn herzliche Freundschaft verband, ähnlich aber in seinem Wollen auch Marées. Er starb am 10. 01. 1945.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Leopold Hermann Ludwig von Boyen

Am 20. 06. 1771 ist er in Creuzberg /Ostpr. geboren. Bereits 1784 trat er in die Armee ein, war Schüler der Kriegsschule in Königsberg, an der er Vorlesungen Kants hörte. Die hier gewonnenen Eindrücke haben ihn Zeit seines Lebens begleitet, und der Geist Kants steht hinter seinem Lebenswerk. Im polnischen Feldzug von 1794 -–96 war er Adjutant des Generals von Günther. Nach dem Zusammenbruch Preußens wurde er Mitglied der Reorganisationskommission unter Scharnhorst. Beiden Männern hat er späterhin bedeutsame Schriften gewidmet. In allen wichtigen militärischen Operationen der Jahre 1806 – 1814 steht Boyen an entscheidenden Stellen des Geschehens. 1819 nahm er den Abschied, als er den Charakter der Landwehr in ihrem inneren Aufbau gefährdet sah, wie er überhaupt der sich entwickelnden Reaktion nicht gewachsen fühlte, er stand ja nicht allein damit unter den Männern, die den Neuaufbau des preußischen Staates bewerkstelligt hatten. 21 Jahre lebt er im Ruhestand. 1841 rief ihn Friedrich Wilhelm IV. an die Spitze des Kriegsministeriums, das er bis 1847 leitete, er wurde zum Feldmarschall ernannt und Gouverneur des Invalidenhauses. Der König gab ihm zu Ehren der Festung Lötzen seinen Namen. Am 15. 02. 1848 ist er gestorben.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Alfred Brust

Am 18. 09. 1934 starb in Königsberg der am 15. 06. 1891 geborene Dichter. Er widmete sich frühzeitig dem journalistischen Beruf. Nach der Teilnahme am ersten Weltkrieg lebte er in Heydekrug, Cranz und Königsberg als freier Schriftsteller. Sein Schrifttum zeichnet sich vor allem durch ein lebendiges Bekenntnis zu altem pruzzischen Geist aus. Mit Recht hat man von ihm gesagt, daß in seinen zahlreichen Werken östliche Geisteselemente einen starken Niederschlag finden neben ebenso kräftig vertretenen Überzeugungen, die der abendländischen Welt entstammen. So ist Dehmels Wort sicher richtig, wenn er sagt, Brust habe versucht, die Anschauungen Luthers mit denen Dostojewskis zu verbinden. Er schrieb Romane und Dramen, auch Gedichte. Am charakteristischsten vielleicht sein Ostpreußenbuch "Die verlorene Erde“. In manchem, auch in der Lebensführung, erinnert Brust an A. Dulk.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Konrad Burdach, Literaturhistoriker

Am 18. 06. 1936 ist der am 29. 05. 1859 in Königsberg geborene Literaturhistoriker in Berlin gestorben. Nach einer akademischen Lehrtätigkeit in Halle wurde er 1902 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin, um ganz seinen Forschungen leben zu können. Hervorragendes leistete er in der Erforschung des Minnesangs und Goethes. Faust und der westöstliche Divan sind von ihm auf das Gründlichste hinsichtlich ihres Verständnisses gefördert worden. Seine größte Leistung besteht auf dem Gebiet der neuhochdeutschen Schriftsprache. Die Sprachgeschichte ist ihm Geistesgeschichte. Er hat diesem Forschungsgebiet ein mehrbändiges Werk gewidmet: „Vom Mittelalter zur Reformation“. Es ist sein Verdienst, daß er den ostdeutschen Einfluß auf die Gesamtentwicklung der deutschen Geistesgeschichte in das hellste Licht rückte. Der Hof Karls IV in Prag stand im Mittelpunkt dieser weit angelegten Arbeiten. Auch die Geschichte seiner Wissenschaft hat ihn mehrfach beschäftigt, so vor allem die Beziehungen der Brüder Grimm zu Karl Lachmann, der auch in Königsberg gewirkt hatte.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Julie Burow, Schriftstellerin

Am 24. 02. 1806 ist sie in Kydullen (Ostpreußen) geboren. Zu ihrer Zeit war sie sehr bekannt und geschätzt. Sie heiratete 1830 den Architekten Pfannenschmidt in Danzig, mit dem sie später nach Bromberg übersiedelte, wo sie am 19. Februar 1868 gestorben ist. Julie Burow war eine ungemein fruchtbare Schriftstellerin, die den realistischen Geschmack ihrer Zeit traf. Am bekanntesten wurden ihre Erzählungen „Frauenlos“, „Arzt in einer kleinen Stadt“, „Das Pfarrhaus in Rothanger“ (preisgekrönt). Große Auflagen haben ihre Anthologien aus der deutschen Dichtung und die Sprüche für das weibliche Leben erreicht. Auch schrieb sie eine Selbstbiographie..

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Abraham Calovius (Kalau), Theologe

Am 16. 04. 1612 ist er in Mohrungen/Ostpr. Geboren, dem Geburtsort Herders. Er ist der Repräsentant des orthodoxen Luthertums im 17. Jahrhundert. 1637 wurde er außerordentlicher Professor in Königsberg und gehörte dort zum Freundeskreis des Dichters Simon Dach. Calovius hatte starke philosophische Interessen, sein Gegensatz zu den von der preußischen Regierung bevorzugten Synkretisten, dem er schroffsten Ausdruck zu geben wußte, veranlaßte ihn schließlich, nach Wittenberg zu gehen, wo er von 1650 – 1686 gewirkt hat als anerkanntes Haupt der Orthodoxie. In Königsberg hatte man niemals die Hoffnung aufgegeben, ihn wieder zurückzugewinnen, denn er wäre als Gegner der Synkretisten der Regierung hochwillkommen gewesen. Zweifelsohne war er ein sehr bedeutender Gelehrter, der seine Befähigung in vielen Schriften unter Beweis gestellt hatte , aber seine streitbare Art machte ihn für Preußen untragbar. Sein Wüten in Wittenberg aus führte schließlich zu einem Verbot an die preußischen Studenten, an dieser Universität zu studieren. Er starb am 28. 02. 1686.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Lovis CorinthLovis Corinth

 Lovis Corinthwidth="200" height="290">Am 15. 07. 1925 starb der berühmte Maler, der am 21. 07. 1858 in Tapiau als Sohn eines Lohgerbers geboren war. 1866 kam C. auf das Kneiphöfsche Gymnasium nach Königsberg, 1876 auf die Malerakademie, wo Trossin, Günther und Heydeck seine Lehrer waren. Seit 1880 studierte er in München, vor allem bei Defregger. Die folgenden Jahre sind seine Wanderjahre, Paris, Königsberg, München, Berlin wechseln miteinander ab, bis er sich 1900 dauernd in Berlin niederläßt; von hier aus unternimmt er viele Reisen. Er wird Professor, Ehrenbürger von Tapiau, Ehrendoktor der Albertina. Corinth ist einer der Führer des Impressionismus, wohl der bedeutendste Künstler seiner Generation. Immer stärker tritt in seine Kunst die Freude an der Farbe hervor, vor allem an seiner Behandlung des menschlichen Aktes sich erweisend. Später wendet er sich auch dem Porträt, dem Stilleben zu; auch hier leistet er Bedeutendes, wie in der Graphik. Von Wichtigkeit ist seine Autobiographie.
 

Quellen:
Foto: Museum Stadt Königsberg 
www.museumkoenigsberg.de,
Text: „Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Simon Dach, Dichter

Er wurde am 29. 07. 1605 in Memel als Sohn eines Tolke (Dolmetscher) geboren. Schon in jungen Jahren ist er viel herumgekommen, besuchte die Schulen in Königsberg, Wittenberg und Magdeburg, bis er 1626 in Königsberg Student wurde. 1639 wird er Professor an der Universität. Früh tritt er mit eigenen Dichtungen hervor und wird der Mittelpunkt eines um H. Albert sich sammelnden Kreises, der nach Art italienischer Akademien sich poetischen Übungen widmete. In Alberts „Kürbishütte“ kam man gern zusammen und nannte sich nach diesem Versammlungsplatz. Dachs Dichtung ist vorwiegend Gelegenheitsdichtung, aber er findet neue Töne, seiner warmherzigen Natur weiß er vielfach Ausdruck zu geben. Zum 100jährigen Jubiläum der Königsberger Universität schrieb er ein Schaustück (Sorbuisa-Borussia). Er starb am 19. 04. 1659.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Heinrich Eduard Dirksen

In Königsberg am 13. 09. 1790 geboren, wirkte er seit 1812 als Professor an der Albertina, wo er dem modernen Geist der Rechtswissenschaft im Sinne Thibauts und Savignys gegen z. T. erhebliche Widerstände eine Stätte schuf. Sein Hauptarbeitsgebiet war die römische Rechtsgeschichte, er arbeitete viel an in Königsberg befindlichen Justinian-Handschriften. Indes haben ihn die schlechten Königsberger Bibliotheksverhältnisse vertrieben. Er ging schon 1829 nach Berlin, seine Hoffnung, an der dortigen Universität Fuß zu fassen, erfüllte sich nicht. So lebte er ganz der wissenschaftlichen Arbeit. Sein Hauptwerk war der juristischen Lexikographie gewidmet (1837 – 1839). Nach seinem Tod (10. 02. 1868) gab sein Schüler Sanio seine Schriften in zwei Bänden heraus (1871).

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Karl Theophilus Döbbelin, Schauspieler

Am 27. 04. 1727 ist er in Königsberg geboren. Als Student in Halle in eine Unruhe verwickelt, mußte er fliehen und trat in die Theatergesellschaft der Neuberin ein. Seitdem führte er das Leben eines stets auf Wanderschaft befindlichen Schauspielers. Längere Zeit war er bei Ackermann, dann bei Schuch. 1775 gründete er in Berlin eine eigene Gesellschaft, aus der sich später das Berliner Hoftheater entwickelte. Hier hat der 1783 Lessings Nathan zum erstenmal aufgeführt, wie er 1772 die Emilia Galotti in Braunschweig zur ersten Aufführung gebracht hatte. Er starb am 10. 12. 1793 in Berlin, er ist Stammvater einer weitverzweigten Schauspielerfamilie geworden. In der Geschichte der Schauspielkunst gebührt ihm ein besonderer Platz, indem er mit Erfolg einen gereinigten Stil dieser Kunst zum Durchbruch verhalt.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis

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weitere Informationen:
Schauspieler und Schauspielerinnen aus den deutschen Ostprovinzen
 


Joh. Friedr. Von Domhardt, Oberpräsident

Am 20. 09. 1781 starb er in Königsberg /Pr. , der in Allrode am Harz am 13. 09. 1712 geboren war. Schon in der Schulzeit kam er nach Preußen, war Gutspächter und wurde von Friedrich dem Großen zum Kriegs- und Domänenrat in Königsberg, anschließend in Gumbinnen, ernannt. Hier organisierte er das Gestüt Trakehnen in vorbildlicher Weise. Im siebenjährigen Krieg erwarb er sich hervorragende Verdienste um die Erhaltung der Provinz trotz der russischen Besetzung, er versorgte sogar den König auf geheimen Wegen mit Geld und Getreide. Nach dem Kriege machte er sich sehr verdient um den Wiederaufbau Ostpreußens. Als Westpreußen 1772 zu Ostpreußen kam, erweiterte sich sein Aufgabenkreis, er wurde zum Oberpräsidenten über alle ost- und westpreußischen Kammern ernannt. Die Gunst des Königs hatte er sich stets erhalten können, obwohl sein Verhältnis zu ihm nicht ohne Schwankungen blieb.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Erich von Drygalski, Geograph

Er wurde am 09. 02. 1865 in Königsberg geboren und starb am 10. 01. 1949 in München. Von früher Zeit an verband er mit den geographischen Studien sehr ausgedehnte Arbeiten auf dem Gebiet der Geophysik. Dadurch wurde er in den Stand gesetzt zu seinen epochemachenden Entdeckungen in der Arktis und Antarktis. Zwei große Expeditionen hat er geleitet. Die Grönland-Expedition im Jahre 1897 und die deutsche Südpolar-Expedition von 1901 bis 1903. Auf der Insel Südgeorgien nannte man einen Fjord nach ihm, ebenso eine Insel beim Kaiser-Wilhelm-Land. Die Ergebnisse der großen Südpolar-Expedition hat er unter Heranziehung verschiedener Mitarbeiter in 20 Bänden und zwei Atlanten veröffentlicht. Die Herausgabe dieses großen Werkes zog sich bis 1931 hin. Seit 1906 war Drygalski Professor in München.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Louis Ehlert – Musikschriftsteller und Komponist

Am 13. 01. 1825 ist er in Königsberg/Pr. geboren. Zunächst war er Kaufmann, gab diesen Beruf aber bald auf, um sich in Leipzig, Berlin und Wien dem Studium der Musik zu widmen. Seine Kompositionen, meist Lieder und Klavierwerke, sind heute kaum noch bekannt, wohl aber besitzen seine musikkritischen Aufsätze noch in der Gegenwart ihren Wert, als Muster musikästhetischer Analysen. In der Deutschen Rundschau hat er viele Berichte gegeben. Sehr angesehen waren seine Essaybände „Aus der Tonwelt“, „Römische Tage“, die z. T. mehrere Auflagen erlebten. Ehlert war einer der ersten, welche eine tiefgreifende Abhandlung über Richard Wagners Parzival anläßlich seiner ersten Aufführung in Bayreuth schrieb. Er starb in Wiesbaden am 04. 01. 1884.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Ludwig Friedländer

Am 16. 07. 1824 ist der langjährige Vertreter der klassischen Philologie in Königsberg, Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Königsberg, geboren. Er war Schüler des Friedrich-Collegs, noch unter Gotthold. Lehrs, dem er später im Universitätsamt folgte, war damals sein Lehrer. Ihm verdankt er auch neben Lobeck seine akademische Ausbildung. Die Haupteindrücke gewann er freilich in Leipzig bei Gottfried Hermann. Von früh an interessiert ihn Sitten- und Kulturgeschichte. 1847 habilitiert er sich in Königsberg für klassische Philologie, er vertrat das gesamte Gebiet, auch die Archäologie, der er sich besonders widmete. Eine Reise in Italien brachte ihm die ersehnte Anschauung der antiken Kunst, aber auch die Kenntnis von Land und Volk seiner Zeit. Von 1858 – 1892 war Friedländer Ordinarius in Königsberg. Wie Lobeck war er Professor der Eloquenz und hielt als solcher die repräsentativen Reden der Universität an Königs Geburtstag oder auch bei Kantfeiern. Von 1869 – 1892 war er Vertreter der Universität im Herrenhaus. Sein Hauptwerk ist die Kultur- und Sittengeschichte Roms zur Kaiserzeit, die ihm aus einer großen Anzahl kleinerer Studien im Laufe der Jahre zusammenwuchs. Es hat 8 Auflagen erlebt und ist in viele fremde Sprachen übersetzt. Man stellte das groß angelegte Werk in vier Bänden neben J. Burckhardts Kultur der Renaissance. Aber dieser Vergleich wird keinem der beiden Bücher gerecht. Neben dem Hauptwerk hat Friedländer sich viel mit der Religion der Griechen befaßt. Seinen Lebensabend verbrachte F. in Straßburg, wo er auch noch Vorlesungen gehalten hat; er war seinem Schwiegersohn Georg Dehio dorthin gefolgt. Am 16. 12. 1909 ist Ludwig Friedländer gestorben.

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


Richard Friese

Am 15.12.1854 wurde er in Gumbinnen geboren. Er hat sich vor allem als Tiermaler einen Namen gemacht, hier wiederum bevorzugte er die Wildtiere, die besten Bilder von Löwen stammen von seiner Hand. Manch eines der großen Museen hat solche Werke von ihm erworben. Aber er schuf auch viele Bilder in seiner engeren Heimat, hier genießen seine Elchbilder besonderes Ansehen. Friese erhielt seine Ausbildung an der Berliner Akademie, 1896 wurde er zum Professor ernannt. Er starb am 29. 06.1917 in Zwischenahn.
 

Quelle:
„Ostdeutsche Biographien“ von Götz von Seele, 1955, Göttinger Arbeitskreis


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