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Die Landsmannschaft
Ostpreußen ist EUFV-
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Licht der „dunklen Wälder und kristallnen Seen“
Jahr für Jahr strahlt es in Schloss Burg an der Wupper
„Tradition,
Brauchtum und Gedenken zu pflegen bedeutet nicht, die kalte Asche weiterzugeben,
sondern das Feuer und die Flamme im Herzen der Nachfolgenden zu entzünden“,
betonte Gregor Golland, Mitglied des Landtags von
Nordrhein-Westfalen, bei der Kundgebung im Rahmen des diesjährigen „Kleinen
Ostpreußentreffens“ der nordrhein-westfälischen Landsmannschaft auf Schloss Burg
an der Wupper. Für das nunmehr 17. Treffen wählten die Veranstalter ein Zitat
von Kaiser Ferdinand I. (1556–1564): „Gerechtigkeit möge walten, damit die Welt
nicht zugrunde gehe.“
Auf dem Plateau vor der Gedenkstätte der
deutschen Heimatvertriebenen fand ein buntes Kulturprogramm mit Musik und Tanz
statt. Das Platzkonzert mit bekannten Märschen und Volksweisen wurde auch
diesmal von den Dabringhausener Musikanten bestritten. Mehrere Frauen, darunter
auch jene aus der Kreisgruppe Remscheid, hatten zur Feier des Tages ihre schönen
ostpreußischen Trachtenkleider und Bernstein-Ketten angelegt. Bernstein in all
seiner Pracht konnten die Besucher auch an einem der Stände bewundern. Interesse
weckten die zahlreichen Publikationen und Dokumentarfilme rund um das „Land der
dunklen Wälder“ sowie CDs mit Märschen und Volksliedern.
Beeindruckende Momente der Begegnung waren u. a.
das Trompetensolo von Frank Braun, die Klänge der Königsberger und der Breslauer
Glocken sowie das zeremonielle Totengedenken.
Höhepunkt der von Dr. Dr. Ehrenfried Mathiak, dem
Ehrenvorsitzenden der Landsmannschaft Ostpreußen NRW, eröffneten Kundgebung auf
Schloss Burg zu Füßen des Reiterstandbildes von Graf Engelbert II. von Berg und
Erzbischof von Köln war der Festvortrag von Gregor
Golland, Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen. Der 1974 in Brühl
bei Köln geborene Sohn ostpreußischer Eltern forderte die Vertreterinnen und
Vertreter der Erlebnisgeneration auf, den Mut zu haben, über ihr Schicksal und
das ihrer alten Heimat zu sprechen: „Es gilt heute mehr denn je, das Erinnern
wachzuhalten und nicht die Deutungshoheit der Geschichte andern zu überlassen.
Wer von Ihnen möchte, dass sich die kommenden Generationen noch an Ostpreußen
erinnern, der muss spätestens jetzt selber anfangen, davon zu sprechen.“
Ostpreußen sei – so Golland – wie andere ehemalige deutsche Ost- und
Siedlungsgebiete „nicht nur ein wunderschönes Stück Natur, ein bezaubernder
Landstrich, bei dem Gott ein besonders glückliches Händchen hatte, nein, es ist
mehr.“ Veranstaltungen wie diese tragen dazu bei, dass die Geschichte, die
Landschaft, die Kultur und die Menschen des historischen Deutschen Ostens nicht
in Vergessenheit geraten. „Die Zukunft zu gestalten ist unsere Aufgabe, egal wie
jung oder alt wir sind“, schloss Golland. - (KK)
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