„Sie sind die wahre Friedensbewegung“
Ostpreußen in NRW trafen sich auf
Schloß Burg
Solingen. Trotz heftiger Regenschauer am Morgen füllte
sich der Innenhof von Schloß Burg zur Hauptkundgebung des NRW-Ostpreußentreffens
am 12. Juli 2009 bis auf den letzten Platz. Remscheids Bürgermeister Lothar Krebs
(SPD) hob in seinem Grußwort unter anderem die Möglichkeiten hervor, über welche
die Lokalpolitik hinsichtlich der Erinnerung an Flucht und Vertreibung und bezüglich
des Ziels der Verständigung verfügt. Er bedauerte, dass es bisher nicht gelungen
sei, eine Städtepartnerschaft mit seinen polnischen Kollegen in Sensburg einzurichten.
„An uns liegt es nicht“, versicherte der Sozialdemokrat. Remscheid hatte 1954 die
Patenschaft für die aus der Stadt und dem Kreis Sensburg vertriebenen Ostpreußen
übernommen. Rudi Pawelka, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien (LS),
verwies auf die gute Zusammenarbeit zwischen Ostpreußen und Schlesiern. Er unterstrich,
dass die 2007 von europäischen Vertriebenenverbänden gegründete „Europäische Union
der Flüchtlinge und Vertriebenen“ (EUFV) inzwischen die Unterstützung der EVP-Fraktion
im Europaparlament genieße. Die italienischen Abgeordneten seien hier besonders
vorbildlich, während deutsche Politiker eher als Bremser aufträten. Für den Schloßbauverein
freute sich Dieter Siebenborn über die konstant hohe Teilnehmerzahl 60 Jahre nach
Gründung der Landsmannschaft Ostpreußen (LO) in Nordrhein-Westfalen.
Horst Westkämper, Beauftragter der CDU-Landtagsfraktion
für Heimatvertriebene und Spätaussiedler in Nordrhein-Westfalen, würdigte die Ostpreußen
für ihre unablässige Heimatarbeit als „Botschafter des Ausgleichs und der Verständigung“.
„Sie sind die wahre Friedensbewegung“, stellte der Landtagsabgeordnete fest. Westkämper
skizzierte weiterhin die Änderungen in der NRW-Vertriebenenpolitik seit dem Antritt
der schwarz-gelben Regierung. So habe Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) die
Gedenkstätte auf Schloss Burg besucht, woraufhin endlich die seit langem
notwendige
Sanierung in Angriff genommen worden sei. Kulturarbeit sei immer mit Ausgaben verbunden.
Knappe Kassen dürften jedoch keine Ausreden für ideologisch begründete Kürzungen
sein, betonte der Christdemokrat in Anspielung auf die Nullförderung der rot-grünen
Vorgängerregierung. Auch habe BdV-Präsidentin Erika Steinbach die Unterstützung
der CDU erhalten. Für März 2010 kündigte der Solinger Landtagsabgeordnete die Veröffentlichung
einer Lehrerhandreichung zum Thema „Flucht und Vertreibung“ für die Schulen des
Landes an. Der Landesvorsitzende der Landsmannschaft Ostpreußen, Jürgen Zauner,
dankte Westkämper für sein „stets offenes Ohr“. Der Abgeordnete setzt sich zurzeit
für die
Erhaltung des Westpreußischen Landesmuseums in Münster/Westf. und die
Weiterführung
des letzten nordrhein-westfälischen Lehrstuhls für die Geschichte und Kultur der
Deutschen in Osteuropa an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität ein.
Die Veranstaltung schloß mit dem Ostpreußenlied und
der dritten Strophe des Deutschlandliedes.
Bilder und weitere Informationen zum Landestreffen
2009, zu vergangenen Treffen und zur Gedenkstätte des Deutschen Ostens auf Schloß
Burg finden Sie auf unseren Seiten unter
www.ostpreussentreffen-nrw.de.vu.
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