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Kleines Ostpreußentreffen
auf Schloß Burg an der Wupper am 17.07.2005

Begünstigt durch eine die freundliche Wetterlage war das diesjährige kleine Ostpreußentreffen auf Schloß Burg, als gewisser Ausklang des Deutschlandtreffens in Berlin, gut besucht.

Mit einem erheblichen Aufwand der umliegenden Ortsgruppen und der Landesgruppe wurde der Schloßplatz für die Veranstaltung hergerichtet. Die Informations- und Spezialitätenstände sowie die aussagekräftigen Plakattafeln der Landesgruppe NRW sorgten für eindeutige Information und das leibliche Wohl. Erfreulich, diesmal waren die jungen Leute des BJO mit zwei Ständen gleichzeitig vertreten. Die Fahnen mit dem Ostpreußenadler und der Elchschaufel schmückten den Glockenturm mit der Königsberger und Breslauer Glocke.

Der Landesschatzmeister hatte wieder ein anspruchvolles Kulturprogramm zusammengestellt. Der Ostpreußenchor Remscheid, die Volkstanzgruppe Wuppertal und die Mundartvorträge von Frau Elly Weber bestritten den unterhaltsamen Teil.

Zuvor aber begrüßte der neue Landesvorsitzende die Anwesenden und führte unter anderem aus: „Mit der heutigen Kundgebung wollen wir an das für uns und unsere Heimat in jeder Hinsicht verhängnisvolle Kriegsende vor 60 Jahren erinnern. Wir wollen uns wehren, wenn von offiziöser Geschichtspolitik von der vermeintlichen Befreiung gesprochen wird. Wir haben es nicht nötig uns wegen unserer Vertreibung, die teilweise Ausmaße von Völkermord aufwies, noch im Alter verhöhnen zu lassen“.

Anschließend übernahm Herr Prof. Dr. Ulrich Penski zusammen mit Mitgliedern des BJO die würdige Totenehrung

Der im Mittelpunkt stehende Vortrag von Herrn Dr. Fred Mrotzek von der mitteldeutschen Universität Rostock beleuchtete unser Vertreibungsschicksal aus der Sicht der heutigen Geschichtsforschung. Denn nach dem Abtreten der letzten Zeitzeugen in den kommenden Jahren dürfte unser bitteres Erleben nur noch ein Betätigungsfeld für Historiker sein.

Sein Thema lautete: „Terror gegen Deutsche - wie Deutsche nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verloren“. Dr. Mrotzek führte unter anderem aus:

„... Was dann ab 1944 über die Deutschen selbst vor allem im Osten hereinbrach, war fürchterlich: ein ungeheuerer Hassstau machte sich Luft! Totschlag, Mord, Massenschändungen, Verschleppung und Vertreibung standen an der Tagesordnung. Am Ende des Krieges und Jahre später wurden die Deutschen zu Opfern!

Die ganze Welt kennt die furchtbaren Verbrechen, die Deutsche während des Zweiten Weltkrieges verübt haben, aber nur die wissen über die Verbrechen bescheid, die an den Deutschen in den letzten Monaten des Krieges und Jahre später ausgeführt wurden!

Aber besitzt nicht jedes Verbrechen Singularität! Ist nicht jedes Verbrechen in seiner Schrecklichkeit einzigartig? Menschlichkeit ist unteilbar!

Die Vorgeschichte der Vertreibung rechtfertigt kein einziges Verbrechen an Vertriebenen. …“

Dr. Fred Mrotzek während seines Vortrages

Die beiden Stände des BJO

Ein aufrichtiges Lob verdienen die vielen Helfer, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben.

Der Landesgruppenvorstand dankt allen Landsleuten für ihr Kommen und hofft auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr, wenn es dann wieder im Juli heißt: „Auf zum kleinen Ostpreußentreffen nach Schloß Burg“!

Quelle:
LO NRW, www.ostpreussennrw.de, 2005

 

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